Umweltschutz beim LNG-Terminal Wilhelmshaven: NLWKN veröffentlicht bisherige Ergebnisse der Einleitungsüberwachung

Umweltschutz beim LNG-Terminal Wilhelmshaven: NLWKN veröffentlicht bisherige Ergebnisse der Einleitungsüberwachung
Im Fokus der behördlichen Überwachung von Einleitungen in die Jade: Die FSRU Esperanza, hier bei der Ankunft im vergangenen Winter (Foto: NPorts/Andreas Burmann).

Umweltschutz beim LNG-Terminal Wilhelmshaven: NLWKN veröffentlicht bisherige Ergebnisse der Einleitungsüberwachung

Seit sieben Monaten ist die FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) Esperanza in Wilhelmshaven in Betrieb – und leistet damit einen Beitrag zur Sicherung der deutschen Gasversorgung. Niedersachsen hatte das wichtige Energieinfrastrukturprojekt nur unter strengen Umweltauflagen zugelassen. Die Regasifizierung und die dafür notwendige Erwärmung des auf minus 134 Grad heruntergekühlten Flüssiggases erfolgt dabei klimaschonend überwiegend durch Meerwasser. Besonders umstritten ist die Reinigung der Rohre durch Chlor und die Einleitung mit dem Meerwasser in die Nordsee. Das Land hatte daher ein intensives gewässerökologisches Monitoring angeordnet. Die bisherigen Ergebnisse der Überwachung der Einleitung von Abwasser in die Jade stehen nun auch online zur Verfügung (www.nlwkn.niedersachsen.de/ueberwachungesperanza ).

Die fortlaufende Überwachung der Einleitung und Ausbreitung des chlorbehandelten Abwassers der Höegh Esperanza war eine der wesentlichen Auflagen der wasserrechtlichen Erlaubnis zum Betrieb der Anlage. „Der Schutz des sensiblen Lebensraums Wattenmeer hat für uns höchste Priorität“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. „Dazu gehört auch größtmögliche Transparenz mit Blick auf die Ergebnisse der fortlaufend und regelmäßig stattfindenden Untersuchungen. Wir werden auch weiterhin sehr genau hinsehen, damit sichergestellt ist, dass Niedersachsens Einsatz zur Sicherung der deutschen Gasversorgung nicht zu Lasten unserer einzigartigen Natur geht. Einen Umweltrabatt wird es nicht geben.“

Im Rahmen der vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) durchgeführten behördlichen Einleiterüberwachung stehen dabei im Rahmen von monatlich durchgeführten Stichproben vor allem die Parameter Chlordioxid und andere Restoxidantien (angegeben als Chlor), Chlorid und sogenannte Adsorbierbare organisch gebundene Halogene – kurz AOX – im Blickpunkt. Auch die Temperatur des eingeleiteten Prozesswassers wird fortlaufend überwacht.

Bis auf eine zeitlich begrenzte geringe Überschreitung der Grenzwerte für Chlor innerhalb der FSRU im Januar seien die bisherigen Überwachungsergebnisse unauffällig, so das Zwischenfazit der Überwachungsbehörde: Die Messwerte bewegen sich demnach im Rahmen der für einen umweltverträglichen Betrieb der Anlage im Zuge des Genehmigungsprozesses erlassenen Vorgaben. Auf die kurzzeitige Grenzwertüberschreitung im Januar sei der Betreiber von den Überwachungsstellen umgehend aufmerksam gemacht worden. Weitere Grenzwertüberschreitungen konnten im Rahmen der Messungen nicht festgestellt werden, betont der NLWKN. Außerdem muss die Erlaubnisinhaberin den Behörden bis Ende August ein Minimierungskonzept vorlegen. Dazu wird etwa über die Stoßchlorierung eine weitere Absenkung der Chlormenge geprüft.

Umweltminister Meyer: „Ich freue mich sehr, dass das zweite FSRU der Firma TES auf meine Anregung von vornherein mit dem chlorfreien Ultraschallverfahren ausgestattet wird, nachdem der Bund die Mehrkosten übernommen hat. Auch für die bestehende Höegh Esperanza hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Mittel zur Deckung der Mehrkosten für eine Umrüstung auf ein chlorfreies Verfahren jetzt zur Verfügung gestellt.“

Der NLWKN wird die Ergebnisse der Einleitungsüberwachung auch künftig online einsichtig machen und aktualisieren, sobald neue validierte Messwerte zur Verfügung stehen. Ergänzend zur behördlichen Überwachung wurde dem Betreiber der FSRU eine Eigenüberwachung sowie ein Monitoring auferlegt. Aktuelle Betreiberin und Erlaubnisinhaberin der Anlage in Wilhelmshaven ist inzwischen die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET). Die Firma Uniper Global Commodities SE hat auf vertraglicher Basis die kommerzielle und technische Betriebsführung des LNG-Terminals Wilhelmshaven übernommen.

Pressemeldung von  NLWKN