Vorzeitig beschlossen: Hans Gerd Nothwang bleibt Dekan der Medizinischen Fakultät

Vorzeitig beschlossen: Hans Gerd Nothwang bleibt Dekan der Medizinischen Fakultät
Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang bleibt Dekan der Medizinischen Fakultät. Foto: Universität Oldenburg

Vorzeitig beschlossen: Hans Gerd Nothwang bleibt Dekan der Medizinischen Fakultät

Oldenburg. Der Fakultätsrat der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften hat vorzeitig und unter Verzicht auf Ausschreibung einstimmig für eine zweite, nunmehr achtjährige Amtszeit von Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang votiert, die am 1. Februar 2024 beginnt. „Wir als Präsidium begrüßen diese frühzeitige Entscheidung des Fakultätsrats außerordentlich und freuen uns auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit Hans Gerd Nothwang“, sagte Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg. „Vom ambitionierten Projekt im Nordwesten zum etablierten dritten universitätsmedizinischen Standort in Niedersachsen – diese erfolgreiche Entwicklung verdankt die Universitätsmedizin Oldenburg maßgeblich der hervorragenden Aufbauarbeit und integrativen Kraft von Dekan Hans Gerd Nothwang.“ Er genieße das Vertrauen der Fakultät, der Universität, der Kooperationskrankenhäuser und zahlreicher Akteurinnen und Akteure in Stadt, Region und Politik, betonte Bruder.

Das Präsidium der Universität hat das Votum des Fakultätsrats bereits bestätigt; die in der Wahlordnung vorgesehene Bestätigung durch das Niedersächsische Wissenschaftsministerium (MWK) steht noch aus. Nothwang, der zuvor bereits Prodekan und kommissarischer Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften war, ist seit Februar 2018 hauptamtlich in dieser Funktion tätig.

Die Entscheidung des Fakultätsrats stieß auch bei den vier Kooperationskrankenhäusern der Universitätsmedizin Oldenburg – dem Evangelischen Krankenhaus Oldenburg, dem Klinikum Oldenburg, dem Pius-Hospital Oldenburg und der Karl-Jaspers-Klinik – auf breite Zustimmung. „Die Kooperationskrankenhäuser freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Professor Hans Gerd Nothwang. Gemeinsam ist es uns gelungen, ein auf Partnerschaft und Weitsicht basierendes, solides Fundament aufzubauen. Auch wenn die Weiterentwicklung der Universitätsmedizin Oldenburg uns in den nächsten Jahren noch viel abverlangen wird: Mit Herrn Nothwang als Dekan und universitärem Vordenker werden wir die Erfolge der vergangenen Jahre fortschreiben“, sagte Rainer Schoppik, Vorstand des Klinikums Oldenburg.

Die bevorstehenden weiteren wichtigen Entwicklungen hat auch Nothwang fest im Blick. „Dazu zählt unter anderem die stärkere Verschränkung von Fakultät und Kooperationskrankenhäusern, um die Verzahnung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung weiter zu stärken. Ebenso gilt es, die noch fehlende Finanzierungszusage für das dringend benötigte Lehrgebäude zu klären,“ so der Dekan. Er sehe jedoch mit Zuversicht in die Zukunft und freue sich auf das weitere gemeinsame Wirken.

Während Nothwangs bisheriger Amtszeit hat die Universitätsmedizin Oldenburg zahlreiche Meilensteine erreicht: Mehr als 40 Professorinnen und Professoren wurden seit 2017 neu an die Universität berufen. Die Zahl der Studienplätze wuchs 2019 zunächst auf 80, drei Jahre später auf 120. Über 120 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Humanmedizin schlossen ihr Studium bislang ab. Neu hinzugekommen im Studienangebot der Medizinischen Fakultät sind 2020 der Studiengang „Molecular Biomedicine“ und 2021 der Studiengang „Versorgungsforschung“. Zu den größten Erfolgen in der Forschung der Fakultät gehören die Verlängerung des Exzellenzclusters Hearing4all, in dem Spitzenforschende aus Oldenburg und Hannover daran arbeiten, das Hören für alle zu ermöglichen, sowie die Bewilligung und Verlängerung eines Sonderforschungsbereichs für Hörakustik.

Als Dekan hat Nothwang wichtige strategische Partnerschaften mit auf- und ausgebaut: So forschen seit 2018 Promovierende der Medizinischen Fakultät in Oldenburg und des University Medical Center Groningen in einem gemeinsamen Graduiertenkolleg. Im Folgejahr wurde das Cross-Border Institute of Healthcare Systems and Prevention (CBI) zur gemeinsamen grenzüberschreitenden medizinnahen Forschung und zum Transfer gegründet. Der langjährige Kooperationsvertrag mit der Rijksuniversiteit Groningen wurde ebenfalls erneuert, um die enge Zusammenarbeit in der Ausbildung von Medizinstudierenden und in der Forschung auszubauen. Der Wissenschaftsrat, der 2019 die Universitätsmedizin Oldenburg evaluierte, würdigte den Modellstudiengang Humanmedizin als „beeindruckendes Studienangebot“, das „überzeugend umgesetzt“ sei. In Richtung der Landespolitik forderte der Wissenschaftsrat seinerzeit eine zukunftsfähige finanzielle und personelle Ausstattung der Universitätsmedizin.

Immer wieder war Nothwangs Amtszeit geprägt vom Ringen mit der Landespolitik. Erst nach lautstarkem Protest aus der gesamten Region sagte das Land im Jahr 2020 Mittel zumindest für die beiden Bauabschnitte eines dringend benötigten Forschungsgebäudes zu. Der Aufwuchs auf 120 Studienplätze erfolgte später als ursprünglich geplant, weil die dafür erforderlichen Mittel erst 2022 in den Haushalt eingestellt wurden. Ebenfalls im vergangenen Jahr – die Universitätsmedizin Oldenburg ist inzwischen zehn Jahre alt – wurde das Land dann Eigentümer der für die Universitätsmedizin vorgesehenen Baufläche am Pophankenweg. Die neue Landesregierung aus SPD und Grünen kündigte zudem im Koalitionsvertrag an, sowohl die Zahl der Studienplätze wie geplant auf 200 zu erhöhen als auch die Aufgaben in Forschung und Lehre an der Universität und in den Krankenhäusern auskömmlich zu finanzieren.

Zur Person

Hans Gerd Nothwang studierte Biologie an der Universität Stuttgart, wo er auch promovierte. Er forschte am Institut Jacques Monod der Universität Paris VII, an der Universität von Tokushima (Japan), am Universitätsklinikum Freiburg und am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin. Im Jahr 2005 habilitierte er sich in Tierphysiologie und Neurobiologie an der Technischen Universität Kaiserslautern. 2007 folgte er dem Ruf an die Universität Oldenburg und baute die Arbeitsgruppe Neurogenetik auf. Er leitete mehrere Jahre das Studiengremium Biologie und war Gründungsdirektor des Departments für Neurowissenschaften. Im April 2017 übernahm er zunächst kommissarisch das Amt des Dekans, am 1. Februar 2018 wurde er zum hauptamtlichen Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften ernannt.

Pressemeldung von  Universität Oldenburg