Durch Lecks an Nord-Stream-Pipelines droht klimaschädliches Methan im Gegenwert von 28,5 Millionen Tonnen CO2 zu entweichen

Durch Lecks an Nord-Stream-Pipelines droht klimaschädliches Methan im Gegenwert von 28,5 Millionen Tonnen CO2 zu entweichen

Durch Lecks an Nord-Stream-Pipelines droht klimaschädliches Methan im Gegenwert von 28,5 Millionen Tonnen CO2 zu entweichen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Betreiber der Nord Stream-Pipelines und die deutschen Aufsichtsbehörden auf, das verbleibende Gas aus allen Strängen der Ostsee-Pipelines unverzüglich abzupumpen. Bereits jetzt ist durch die Leckagen ein unermesslicher Schaden für den Klimaschutz entstanden. Die Pipelines waren unter hohem Druck mit Erdgas gefüllt, dessen Hauptbestandteil das extrem klimaschädliche Methan ist. Methan ist laut dem Weltklimarat IPCC über einen Zeitraum von 20 Jahren mehr als 80 Mal so klimaschädlich wie CO2. Nach Berechnungen der DUH, die auf Angaben der Nord Stream 2 AG aufbauen, drohen mehr als 350.000 Tonnen Methan aus den drei beschädigten Pipeline-Strängen auszutreten. Dies entspricht 28,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, wenn das Methan vollständig in die Atmosphäre entweicht. Weitere 120.000 Tonnen Methan sind vermutlich noch in dem bisher unbeschädigten zweiten Strang von Nord Stream 2 enthalten.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Wir haben es hier mit einem sogenannten Superemitter-Event zu tun, wie es die europäische Gasindustrie noch nie gesehen hat. Die drei klaffenden Lecks in den Leitungssträngen der Nord-Stream-Pipelines bedrohen die Atmosphäre durch derart hohe Mengen an klimaschädlichem Methan, dass der Kampf gegen die Klimakrise dadurch einen massiven Rückschlag erleide würde, wenn nicht sofort gehandelt wird. Das verbleibende Gas muss sofort aus allen Pipeline-Strängen abgepumpt werden. Das gilt auch aus Vorsorgegründen für das extrem klimaschädliche Methan, das in dem noch unbeschädigten Strang von Nord Stream 2 enthalten ist.“

Die DUH hatte bereits im April mit den zuständigen Aufsichtsbehörden Kontakt aufgenommen und auf Sicherheitsrisiken bei der Pipeline Nord Stream 2 hingewiesen. Zuständig sind für den deutschen Teil der Pipeline das Bergamt Stralsund und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Die Behörden hatten versichert, dass die Pipeline sicher sei und dazu auf Angaben der Nord Stream 2 AG verwiesen.

Dazu Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz: „Methan ist ein extrem klimaschädliches Treibhausgas, das laut Weltklimarat schon jetzt für 0,5 Grad der weltweiten Erwärmung verantwortlich ist. Schon bei der Genehmigung von Nord Stream 2 sind potenzielle Methan-Lecks von Bergamt Stralsund und BSH auf die leichte Schulter genommen worden. In unserer Klage gegen die Genehmigung der Pipeline wurde uns versichert, dass ein Entweichen von Methan ausgeschlossen sei. Jetzt müssen die Behörden schnell handeln und das schlimmste verhindern – das Methan muss vollständig aus allen Pipelinesträngen abgepumpt werden.“

Pressemeldung von  DUH