Die Batnight lädt am 27. und 28. August deutschlandweit zu Veranstaltungen ein

Die Batnight lädt am 27. und 28. August deutschlandweit zu Veranstaltungen ein

Die Batnight lädt am 27. und 28. August deutschlandweit zu Veranstaltungen ein

Wenn die Dämmerung kommt, segeln sie lautlos am Himmel: Fledermäuse. Zur Internationalen Batnight am 27. und 28. August kann man die wendigen Flugkünstler auf zahlreichen Veranstaltungen in ganz Deutschland erleben. NABU-Gruppen informieren über die Lebensweise der faszinierenden Tiere, machen auf Nachtwanderungen ihre hochfrequenten Rufe mit sogenannten Bat-Detektoren hörbar, bieten Bastelaktionen für die ganze Familie an und zeigen, wie jeder die fliegenden Säugetiere aktiv schützen kann. Von den 25 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und weitere drei als gefährdet. Mit dem Insektensterben fehlt es an Nahrung. Durch unbedachte Gebäudesanierungen und das Abholzen alter Bäume geraten sie zunehmend in Wohnungsnot.

Daher stehen im Zentrum der diesjährigen Hauptveranstaltung die für den Schutz der Fledermäuse bedeutsamen Winterquartiere. Am 27. August 2022 kann jeder im Mayener Grubenfeld in Rheinland-Pfalz Fledermäuse aus nächster Nähe beim Schwärmen beobachten. Die Gruben des ehemaligen Bergbaugebiets gehören zu den größten Winterquartieren Europas und sind ein NABU-Naturschutzgroßprojekt. Über 50.000 Fledermäuse überwintern in Mayen. 17 verschiedene Fledermausarten wurden dort bereits nachgewiesen.

„Im Spätsommer suchen die meisten europäischen Fledermausarten nach geeigneten Quartieren, die ihnen für die kalten Monate ausreichend Schutz bieten. Darum kann man die Tiere an bestimmten Stellen nun besonders gut beobachten“, sagt Sebastian Kolberg, NABU-Fledermausexperte. Neben dem Mayener Grubenfeld sind auch der Kalkberg in Bad Segeberg mit mehr als 20.000 überwinternden Fledermäusen oder die Levensauer Brücke bei Kiel mit bis zu 6.000 Tieren für den Erhalt heimischer Arten unersetzlich. Fledermäuse sind in unseren Breiten echte Winterschläfer. Zwischen November und März brauchen sie einen sicheren und ruhigen Rückzugsort, um die nahrungsarme und unwirtliche Jahreszeit zu überstehen. Neben den für die erfolgreiche Jungenaufzucht wichtigen Wochenstuben sind funktionierende Winterquartiere die wichtigsten Pfeiler für den Erhalt von Fledermauspopulationen.

Auch in Städten und Dörfern suchen viele Tiere nach einer sicheren Unterkunft. Auf Dachböden, in Kellern, hinter Rollläden oder Fassaden bleiben die friedlichen Untermieter oft unbemerkt. Häufig vertreiben Baumaßnahmen die Tiere. Dabei gibt es gute Wege, ihre Lebensstätten auch nach einer Sanierung zu erhalten. Wer Fledermäusen ein neues Zuhause geben will, kann Fledermausbretter oder Flachkästen sowie Höhlenkästen anbringen. Diese Quartiere sind im Fachhandel erhältlich oder können einfach nachgebaut werden.

Veranstaltet wird die bereits zum 26. Mal stattfindende „International Batnight“ von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz findet in mittlerweile 38 Ländern weltweit statt. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert, dabei finden bis zu 200 Batnight-Veranstaltungen statt.

Pressemeldung von  NABU