Klimawirksame Stoffe: 2018 setzten Unternehmen ein Drittel weniger ein als im Vorjahr

Klimawirksame Stoffe

Klimawirksame Stoffe: 2018 setzten Unternehmen ein Drittel weniger ein als im Vorjahr

HANNOVER. Im Jahr 2018 haben Unternehmen in Niedersachsen insgesamt 1.645 Tonnen als klimawirksam eingestufte Gase (Klimawirksame Stoffe) zur Verwendung als Kälte- oder Treibmittel eingesetzt, davon 788 Tonnen für die Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen sowie von Aerosolen, 686 Tonnen für die Erstbefüllung von Neuanlagen und von umgerüsteten Anlagen und 171 Tonnen zur Instandhaltung von bestehenden Anlagen Es handelte sich dabei um reine Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) oder Blends, dies sind Gemische aus zwei oder mehreren Stoffen.

Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, lag die verwendete Menge rund 800 Tonnen oder um ein Drittel unter dem Wert des Jahres 2017. Weil die Stoffe in geschlossene Systeme gefüllt werden, sind sie zunächst nicht klimawirksam. Dies sind sie erst, wenn sie in der Atmosphäre freigesetzt werden, z. B. mittel- bis langfristig bei Kraftfahrzeugen.

Knapp 80% der verwendeten klimawirksamen Stoffe fielen in den Wirtschaftsbereichen „Herstellung von chemischen Erzeugnissen“ (56%), „Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe“ (12%), gefolgt von den Bereichen „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen„/„Sonstiger Fahrzeugbau“/„Handel mit Kraftfahrzeugen, Instandhaltung und Reparatur von Kfz“ (zusammen 11%) an.

Der 2018 am häufigsten als Kältemittel verwendete Stoff war mit 845 Tonnen „R 134a“ (1,1,1,2-Tetrafluorethan). Er wird zum Beispiel in geschlossenen Systemen wie Autoklimaanlagen oder Kühlschränken eingesetzt. Der wichtigste Blend mit 87 Tonnen war „R 410a“, ebenfalls ein Kältemittel für Klimaanlagen.

Klimawirksame Stoffe verfügen über ein unterschiedliches globales Erwärmungspotenzial. Gemessen an der Klimawirksamkeit von Kohlendioxid entsprachen die 1.645 Tonnen klimawirksame Stoffe einem CO2-Äquivalent von 1.896 Tonnen. Die in niedersächsischen Unternehmen eingesetzten klimawirksamen Stoffe stellten damit einen Anteil von rechnerisch 2,3% des Treibhausgasausstoßes Niedersachsens im Jahr 2017 (letzter Stand) dar. Der gesamte Treibhausgasausstoß Niedersachsens setzt sich aus dem Primärenergieverbrauch (CO2), den Methan- und Distickstoffoxid (Lachgas)-Emissionen zusammen.

Gegenüber dem Jahr 2008 sind 2018 knapp 1.300 Tonnen weniger klimawirksame Stoffe verwendet worden. In 10 Jahren wurde damit die Verwendung um 43% reduziert. Gemessen in CO2-Äquivalenten war die Reduktion von 4.092 auf 1.896 Tonnen sogar noch deutlicher.

Quelle: Pressemitteilung Landesamt für Statistik Niedersachsen