Studierende eröffnen Geschäfte in Bremerhavener Innenstadt

Studierende eröffnen Geschäfte in Bremerhavener Innenstadt

Studierende eröffnen Geschäfte in Bremerhavener Innenstadt

Leerstand soweit das Auge reicht: Wie in vielen anderen Innenstädten Deutschlands leiden auch Bremerhavens Geschäfte unter dem Onlinehandel. Drei studentische Start-up-Unternehmen des Studiengangs Gründung, Innovation, Führung (GIF) an der Hochschule Bremerhaven wollen eine der tristen Ecken neu beleben. Vorerst bis Februar 2023 bieten sie ihre Produkte täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr in der sogenannten „Karstadt-Passage“ an.

Die Geschäfte befinden sich im Columbus Shopping Center direkt in der Bremerhavener Innenstadt. Seit Schließung der Karstadt Filliale steht die gesamte Passage, die auch als Durchgang zu den „Havenwelten“ mit ihren touristischen Attraktionen genutzt wird, leer. Perspektivisch soll der Gebäudeteil abgerissen werden. Bis dahin wird den Ladenlokalen neues Leben eingehaucht. Drei von ihnen beziehen Studierende der Hochschule, um dort voraussichtlich ab dem 16. Juli ihre eigenen Produkte zu verkaufen. „Für die Studierenden ist dies eine großartige Möglichkeit, ihre Geschäftsideen direkt am Markt bei den potenziellen Kundinnen und Kunden zu testen. Gleichzeitig helfen sie mit, die Innenstadt neu zu beleben“, so Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Vogel.

Die Studenten Moritz Rausch und Dominik Hoppe eröffnen mit „N’ice“ eine Eisdiele der besonderen Art. Statt bunter Kugeln in Waffeln verkaufen sie Eisrollen, die aufwändig mit Früchten und anderen Toppings verziert werden. Der Trend ist bereits vor einigen Jahren aus Asien im Westen angekommen, in Bremerhaven kann man aber bisher keine Eisrollen kaufen. „Das Eis wird dünn auf kalte Metallplatten gestrichen und mit einem Spatel in Rollenform gebracht. Unsere Kundinnen und Kunden haben dann noch die Wahl zwischen verschiedenen Toppings. Außerdem verkaufen wir Süßwaren aus der ganzen Welt, die man im Supermarkt nicht bekommt“, erklärt Moritz Rausch.

Lecker und gesund sollen sie sein, die Produkte von „Jippie Joghurt“. Lisa Wittich, Lara Berghahn, Jonas Volmer und Lisa Sitova verkaufen eigene Joghurtkreationen. „Durch verschiedene gesunde und süße Toppings kann sich jeder seine eigenen persönliche Bowl, nach Lust und Laune, selber zusammenstellen. Auch vegane Alternativen sind möglich.“ sagt Lisa Wittich. Die Studierenden bieten damit schon morgens eine Alternative zum klassischen Frühstücksbrötchen. Wer einen süßen Nachtisch sucht, wird aber auch fündig: Neben Früchten werden beispielsweise auch Kekse als Toppings angeboten.

Ein ganz anderes Geschäftsfeld bedienen Nils Gorlikowsky, Paul Steinmeyer und Manuel Sellner mit ihrem „House of Hemp“. Sie verkaufen Hanfprodukte, die keine berauschende Wirkung haben. „Unsere Produkte enthalten kein THC, das Rauschzustände erzeugt, sondern Cannabidiol, kurz CBD. Dieser Inhaltsstoff wirkt sehr entspannend. Zu unseren Produkten gehören unter anderem Blüten und Hanföl“, so Manuel Sellner. Zusätzlich zu dem Geschäft in der Karstadt-Passage wollen die Gründer einen Lieferdienst anbieten und die Produkte per E-Bike tagesaktuell zu den Kundinnen und Kunden nach Hause liefern.

Der Studiengang Gründung, Innovation, Führung verfolgt ein im deutschen Sprachraum einzigartiges Lehrkonzept. Statt einen Großteil des Studiums in Lehrveranstaltungen zu sitzen und das Erlernte nur im Praxissemester oder bei Projektarbeiten anzuwenden, lernen GIF-Studierende an und im eigenen Unternehmen. Unterstützt werden sie dabei von Team Coaches, die das selbstgesteuerte Lernen, die Arbeits-, Kommunikations- und Lernprozesse im Team und die Dynamik des Studiengangs insgesamt fördern. „Coaching ist ein interaktiver, ziel- bzw. lösungsorientierter Beratungsprozess. Coaches liefern keine Lösungen oder Antworten, sondern regen z.B. an, Ziele oder Annahmen zu hinterfragen, neue Lösungswege zu suchen oder bestimmte Methoden zu nutzen. Coaches nehmen den Teams aber keine Verantwortung ab. Stattdessen helfen sie ihnen, das Studium so zu gestalten, dass es ihren Zielen und Interessen entspricht“, erklärt Prof. Vogel. Das bedeutet nicht, dass die Studierenden für ihren Abschluss keine Prüfungsleistungen erbringen müssen. Auch bei ihnen gibt es Vorgaben, mit welchen Themen sie sich beschäftigen müssen. Außerdem schließen sie jedes Semester einen Lernkontrakt mit ihren Coaches, der festhält, was sie lesen, lernen, tun und erreichen wollen.

Weitere Informationen zum Studiengang unter www.hs-bremerhaven.de/gif.

Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.

Pressemeldung von  Hochschule Bremerhaven